In der Fernschreibstelle im 2.UG des SBW wurde der gesamte Fernschreibverkehr für den Gefechtsstand abgewickelt. Das betraf sowohl offene als auch verschlüsselte Fernschreiben (GTX). Fernschreiben für die Einheiten auf dem Kasernengelände wurden nicht entgegengenommen, da sich im Stabsgebäude eine eigene Fernschreibstelle mit 3 Geräten (F-1100/1300 und T-63) befand.
Alle eingehenden Fs wurden per Rohrpost zum SND geschickt, dieser sorgte für die Weiterleitung an die einzelnen Empfänger. Alle zu sendenden Fs erhielt ebenfalls der SND von den Absendern und gab diese an die Fs-Stelle weiter. Nach dem erfolgten Senden erhielt dieser auch die Versandquittung zur Weiterleitung. Das Senden und Empfangen von Fs in verschlüsselter Form (sogenannter Geheimtext - GTX) erfolgte nur in Lochstreifenform. Ausnahmen bildeten die mit 5er Zahlengruppen manuell (Verfahren KOBRA [12]) chiffrierten Fernschreiben an die FRAs/FuTKs, welche keinen SND hatten und damit auch keine Verschlüsselungstechnik. Diese Fs enthielten Aufklärungsinformationen, z.B. über die in Mildenhall stationierten SR-71 und TR-1 (U-2).
Zum Betriebsdienst zählten weiterhin das nächtliche Überprüfen der Standverbindung zum GS-31 Kolkwitz (2.00 Uhr) sowie die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten am mechanischen Teil der Technik.
Die Fs-Stelle war regulär mit einen Diensthabenden besetzt, wobei man eigentlich nicht zwischen Fernsprechvermittlung und Fernschreibstelle trennen konnte. Die diensthabenden Telefonvermittler waren gleichzeitig auch Fernschreiber und umgekehrt. Es wurden immer 3 Soldaten/Uffz. für diesen 24h-Dienst vergattert.
ATO (Alarmtrainingsordnung): In regelmäßigen Abständen wurde die Einsatzbereitschaft der Fs-Stellen und der SND innerhalb des Kommandos LSK/LV geprüft. Im der Fs im GS-51 sah dies folgendermaßen aus (alle Fs hatten die Form: "Signal xxx empfangen", die Dringlichkeitsstufe war generell -LUFT- (max. 25 Wörter/Gruppen), die folgende Reihenfolge konnte allerdings abweichen; Stand 1986 ohne FRA-5125 und FRAG-511):
Die Normzeit für diesen Vorgang lag für den FS bei ca. 10 Minuten (Durchlaufzeit gesamt: 15 Minuten), d.h. wenn man als "Einzelkämpfer" in der Fs-Stelle Dienst hatte (nachts), war man schon gewaltig am wirbeln.
![]() Abb. 28-1: Vordruck Fern- |
![]() Abb. 28-2: Betriebsdienst |
![]() Abb. 28-3: Betriebs- |
Interessantes zur Technik findet man auf folgenden Seiten: [23] und [24].
![]() Abb. 28-4: Mech. |
![]() Abb. 28-5: T 51 im Standgehäuse, |
![]() Abb. 28-6: Fernschaltgerät T 57 |
![]() Abb. 28-7: Lochstreifensender T 53 |
Die Quelle aller Angaben hier ist [21] und hier.